Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский


Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал читать книгу онлайн
Издание предлагает вниманию читателей комментированный перевод и оригинал дневниковых записей, которые переводчик на русской службе Кристоф (в православии – Василий) Боуш тайно вел на немецком языке в 1654–1664 гг. Автор рассказывает о боевых действиях в ходе русско-польской войны 1654–1667 гг., поведении русских войск на завоеванных территориях, судьбе польских пленных в России, о событиях при царском дворе, порче монеты, восстаниях и политической борьбе в России и польско-литовском государстве, о пожарах, вспышках чумы и прочих бедствиях. Подробно описываются приемы иностранных послов в Кремле и переговоры русских дипломатов на съездах с польскими и шведскими представителями. Хотя большая часть сообщений, несомненно, отражает взгляд из Москвы, автор «Дневника», сам прошедший русский плен, не скрывал ни своих сложных чувств к «московитам», которым принужден был служить, ни сочувствия к «полякам». «Дневник» содержит ценные сведения по истории Восточной Европы XVII в., а также является уникальным свидетельством того, как иноземец на царской службе воспринимал политические и культурные реалии русского государства и его внешней политики.
Книга адресована историкам, культурологам, филологам.
Den 4. September übersandten die Pol. ihre verheissene Scheidschrifft durch den Komar den Russ., welche, weilen kein Armistitium auff die 8 Monat bewilliget, auch den Tarter anzuhalten und fernere Alliance wieder Rußland nicht einzugehen ausgeschlossen war und nur wieder eine Commission in den ersten Tagen Juni des künfftigen 1665ten Jahres mit gleicher Bottschafft Leüthen an Ort und Stelle, wo es beyden Theilen guttdünken möchte, angestellet werden solte, lautete, wolte sie zuvor den Russ. nicht zum besten gefallen, dennoch ward sie angenommen mit dem Bescheide, daß sie, wan nichts ferners könte geschlossen und abgehandelt werden, allgutt wäre. Unterdessen so wolten sie noch deswegen selbst mit den Pol. morgen conferiren.
Den 5. September war die 8te Zusammenkunfft. Der pol. gestern überschikte Scheidebrieff ward von den Russ. gantz und gar annuliret und ver(179v)worffen, vorgebend, wie daß sie mit selbigen vor Ihro Czar. Maytt., ihren grossen Herren, nicht bestehen könten, demnach lieber ohne Schrifft voneinander scheiden wolten. Die Pol. declarirten, daß auff eine andere Weise sie keine einige Schrifft geben könten, weilen ohnmöglich ohne Abtretung der vorhin gedachten Städte und Provincien sich ihres Vortheils zur Defension ihres Reiches zu begeben wäre. Doch praetendirten die Russ., daß entweder ein Generalarmistitium auff etzliche Jahre, da sie dan 5 Jahr benannten, und die Städte und Provincen Polotzk und Wittepsk in wärender Zeit den Polen abzutreten declarirten oder daß biß dem 1. Juni künftigen Jahres, ja bis Vollendung des vorstehenden Reichstags in Warschau und drauff folgender Commission, ein Stillstand der Waffen ohne einige der occupirten Örter Cedirung bewilliget werden möchte, welches aber keines die Pol. eingehen wolten, sondern nur ein 8monatlich Armistitium bey Abtretung aller occupirten Örter ohne Smolensk und des Sewerischen Tractes, die bis Consulto des Reichstages vorbehalten seyn solten, bewilligen wolten. Doch wurden annoch die Differentzen bis dem 9. September, da nochmahlen eine Zusammenkunfft sein solte, verschoben, in Hoffnung, ob aus Moskow einiger Courier mit anderm Befehl interim einkommen möchte.
(180r) Den 9. September war gemäß Abrede die 9te Zusammenkunfft. Die Russen hielten nochmahls an, dass bis an den Monat Junio des künfftigen Jahres ein Generalarmistitium möchte eingegangen werden. Die Pol. forderten auch noch alle occupierte Örter auff Smolensk und Sewerischen Kreyß nach, selbige des Reichstags Decision überlassend, doch dergestalt, daß die Russ. declariren möchten, durch welche Mittel sie selbige Örter auff ihre Seite zu behalten resolviret wären, weilen ohne billige Satisfaction von der Materi aufm Reichstage zu deliberiren unmöglich wäre. Die Russ. bothen 3 Million pol. Fl[orin] der Cron Polen aus gutem Affect zum Frieden zu erlegen, offerirten darneben den pol. Commiss. von Ihro Czar. Maytt. wegen vor 1.500 Rhtlr. Zobeln, damit sie die Sache dahin moderiren möchten, daß gnüge denen auffgegebenen russ. Puncten entweder der ewige Frieden oder ein Generalarmistitium bewilliget werden möchte. Die pol. Commiss. dankten gar hönisch und liessen sich verlauten, wann Ihro Czar. Maytt. erstlich der Cron Polen und dem Großfürstenthum Litthauen alle occupierte Örter erstattet und einen rühmlichen ewigen Frieden ohne Nachtheil und Schaden der Republique bestätiget hätten, könten auch ihnen hernach die angebothene (180v) Zobeln von Ihro Czar. Maytt. zum Gedächtnüß als eines zum christlichen und billigen Frieden inclinirten hohen Potentaten zupaße kommen, obgleich ihre privat Unkosten und Schaden, so sie in diesem Kriege erlitten, bey diesen Zobeln gar weit nicht zu rechnen wären, maßen einer allein aus ihren Mittel, der H. Glebowitz, Zameytischer Starost, auff 4 Million und drüber Schaden erlitten hätte. Weilen aber auch dieses annoch nicht gelten wolte, declarirten die Russ., die Festung Wittepsk mit den zugehörigen Städten und Gebiethe in Hoffnung eines ewigen Friedens anitzo denen Polen abzutreten, damit ein Generalarmistitium bis der angesetzten künftigen Commission möchte bewilliget und eine solche Schrifft, wie von den Russ. auf der 7den Conferentz aufgeleget worden, unterschrieben